Zur Startseite

Berichte

Moor in Bischofsreut

Ankaufsflächen in Langreut

Die Ankaufsflächen in Langreut (Gemeinde Haidmühle) wurden im Rahmen des Bayerischen Klimaschutzprogramms erworben. Seit Ende 2018 sind sie Teil des EU- Projekts ,,Leben für Moore = Life for Mires''. Kurz nach dem Ankauf wurde ein Bereich mit alter, geschlossener Gehölzsukzession freigestellt. Die Beseitigung von Gehölzsukzession gehört zu den regelmäßig wiederkehrenden Pflegemaßnahmen. Der größte Teil der Fläche wird ab Spätsommer mit Schafen beweidet, die übrige Fläche im Hochsommer gemäht.

Die basenreiche Quellmoorflächen in Langreut gehören zu den regionalen Besonderheiten und zu den wertvollsten Teilbereichen des FFH-Gebietes ,,Bischofsreuter Waldhufen“. Im 18. und 19. Jahrhundert trugen die Einführung einer technisch ausgereiften und großflächigen sogenannten Wiesen-Wässerung dazu bei, dass dieser Lebensraumtyp auf den Urgesteinsböden im Bayerischen Wald verbreitet war. 

In Langreut blieb auch nach Beendigung der Nutzung als Wässer-Wiese, durch starken großflächigen Quellaustritt ein Großteil der typischen Vegetation erhalten – zu nennen sind hier Schmal- und Breitblättriges Wollgras, Scheidiges Wollgras, Moos- und Rauschbeere sowie Sonnentau als prägende Arten, neben den im Gebiet noch immer verbreiteten Besonderheiten wie Niedrige Schwarzwurzel, Schwarze Teufelskralle, Wald-Läusekraut, Öhrchen-Habichtskraut, Krönchen-Lattich und Sumpf-Veilchen. Das Gebiet gehört zu den Kernbereichen des Kreuzotter-Vorkommens der Hochlagen, zu den hier gefundenen Schmetterlingsarten zählen Moosbeer-Perlmuttfalter, Ampfer-Feuerfalter und Grün-Widderchen.

Zu den Entwicklungszielen gehören neben der Sicherung und Offenhaltung der Ankaufsflächen, der Erwerb mittlerweile aufgeforsteter Quellbereiche, die Vernetzung der noch vorhandenen Restflächen und die Verfüllung eines im Zentrum des Quellmoor-Komplexes gelegener Graben. Ein wesentlicher Schritt zur Vernetzung, war eine gemeinsame Aktion von Bayerische Staatsforsten, „Erlebnistage“ und Bund Naturschutz im Rahmen des EU- Projekts. Mit einer international besetzten Studentengruppe wurde ein  zum Staatsforst gehörender dicht mit Birken bewachsener Teil des Quellmoors ausgelichtet und das Schnittgut als Wohnung für Singvögel, Kleinsäuger und Kreuzotter in Haufen aufgeschichtet. (Text: K.Kleijn)

Bischofsreuter Auen

Die Gemeinde Haidmühle hat großflächige Schutzgebiete im Projekt Bischofsreuter Waldhufen. Mit nachhaltiger Landwirtschaft und Landschaftspflege nach der Wirtschaftsweise der Altvorderen wird versucht, den Lebensraum u.a. für die seltenen Raufußhühner zu erhalten. Diese benötigen als Futter neben Baumknospen und Kräutern Wollgras und.Beeren von Zwergsträuchern wie Moosbeere, Rauschbeere, Preiselbeere und Heidelbeere. Zum Schutz vor Freßfeinden müssen die Hühner in Birken flüchten können, die in den Feuchtwiesen und Moorflächen auch gut gedeihen können. Einige Tagwerk dieser Flächen gehören dem BN. Stolz berichtete der Grundstückswart Dipl. Biol. Karel Kleijn, daß auf der ausgehagerten Heuwiese des BN das breitblättrige Knabenkraut, Pippau und sogar das fliegenfressende Fettkraut zu finden sei. Die Pflege, also das Freihalten von Baumaufwuchs, auch die maßvolle Düngung für die vielfältigen Blüten und Kräuter übernehmen hier allerdings vierbeinige Landschaftspfleger, das sind die anspruchslosen Islandponies eines ortsansässigen Züchters. Sie können am besten die aufkommenden Gehölze "in Schach" halten, die einerseits wichtig sind als Futter und Deckung für Hasen und viele Zugvögel, die andererseits ohne diesen Verbiß die Blumen und Kräuter überwuchern würden.